Logopädie
Ganzheitliche Sprachtherapie: Weil jede Stimme zählt.
Sprach- und Sprechtherapie bei Kindern und Jugendlichen
»Die Sprache wird von uns im Alltag in einer erstaunlich großen Vielfalt von nützlichen Funktionen eingesetzt. Wir verwenden sie nicht nur, um miteinander über Bedürfnisse, Gefühle oder Wünsche zu kommunizieren, sondern auch, um Wissen zu erzeugen, zu vermitteln und zu erwerben. Somit spielt die Sprache eine entscheidende Rolle sowohl in unserem gesellschaftlichen Leben als auch in unserer intellektuellen und beruflichen Entwicklung. Aber, so wie alle hoch entwickelten Instrumente ist auch die Sprache für Störungen anfällig.« (Zvi Penner, Sehr frühe Förderung als Chance, S. 5)
In der Therapie geht es darum, herauszufinden, wo das Kind in seiner Sprachentwicklung steht, es dabei zu unterstützen, die Basiskompetenzen (Sprachrhythmus, Phonologische Bewusstheit, Kognition und Wortschatzerwerb, Artikulation, Grammatikaufbau) anzulegen oder zu festigen, um ihm zu den nächsten Entwicklungsschritten zu verhelfen oder Alternativen (unterstützte Kommunikation) anzubieten, um eine Teilhabe am sozialen Leben zu gewährleisten.
Inhalte der Sprach- und Sprechtherapie:
- Übungen zur Kognition und zum Sprachverstehen
- Rhythmustraining
- Wortschatzerweiterung
- Artikulationstraining
- Grammatikaufbau
- Training der Phonologischen Bewusstheit
- Gebärden unterstützte Kommunikation
Sprach- und Sprechtherapie kann helfen bei:
- Sprachentwicklungsverzögerungen /-störungen /-behinderungen
- Kindern, die nicht oder verzögert zu sprechen beginnen (Late talker)
- Zwei- und Mehrsprachigkeit
- Lippen-, Kiefer-, Gaumen-, Segelspalten
- verbaler Entwicklungsdyspraxie (VED)
- komplexen Entwicklungsverzögerungen
- Selektivem Mutismus
- Redeflussstörungen (Stottern / Poltern)
- auditiven Wahrnehmungs- und Verarbeitungsstörungen
Myofunktionelle Therapie in jedem Lebensalter
In der MFT geht es um die Behandlung der Mundfunktionen, wie Atmen, Saugen, Wahrnehmen, Essen und Trinken.
Sie haben in der Folge einen wesentlichen Einfluss auf die Entwicklung der orofazialen Strukturen (Ausprägung von Nasen-, Mundraum, Zahn- und Kieferstellung, Belüftung der Ohren), aber auch auf Haltung, Wahrnehmung und Gleichgewicht.
Es gelten Wechselwirkungen zwischen Form und Funktion (Roux´sche Lehre). »Danach können Veränderungen in den organischen Strukturen von Muskeln, Knochen, Gelenken, Bändern und ganzen Organsystemen zu Veränderungen in deren physiologischen Abläufen und darüber hinaus im psychischen Befinden der betreffenden Person führen. Aber auch umgekehrt sind Einflüsse von veränderten Funktionen auf die morphologischen Strukturen nachgewiesen worden.« (Clausnitzer, OMF, S. 27)
»Form follows function«: Die Zunge, als wichtigster Gesichtsmuskel formt in physiologischer Funktionsweise den Gaumen und damit die Basis für die Nasenräume und schlussendlich das gesamte Mittelgesicht aus.
In der Folge bekommen wir im besten Fall gut Luft durch die Nase, die Zähne bekommen in der Entwicklung ausreichend Platz und die Kinder sind wacher, konzentrierter und weniger krank durch die günstigen Auswirkungen der Nasenatmung.
Zu Beginn einer Myofuktionellen Therapie erfolgt eine eingehende Diagnostik. Hier geht es darum, die individuellen anatomischen und funktionellen Zusammenhänge zu verstehen und Ursachen für Fehlfunktionen oder Habits zu finden und Wege in physiologische Funktionsweisen zu finden.
Inhalte der Myofunktionellen Therapie:
- Mundmotorik und Berücksichtigung der Gesamtmotorik/Koordination
- Training der Mundruhelage (physiologische Zungenruhelage und Mundschluss)
- Saug- und Schlucktherapie, Esstherapie
- Abbau von Habits
- Begleitbehandlung bei Zungenbandplastik (Frenulotomie)
Myofunktionelle Therapie kann helfen bei:
- habituell offener Mundhaltung
- Fehlbildungen Fehlstellungen/Schädigungen im Mund-, Kiefer-, Gesichtsbereich
- wiederkehrenden, häufig auftretenden Erkrankungen im HNO-Bereich
- unphysiologischem Muskeltonus
- Habits (wie Daumenlutschen, Lippenlecken, Nägelkauen)